Ich bin mittendrin für euch ein Shopping-Guide der koreanischen Gewürze zusammenzustellen. Mit kurzen Erläuterungen der wichtigsten Gewürze, empfehlenswerte Hersteller und Adressen, wo man diese am besten erhält. Eine gewisse Uneigennützigkeit lässt sich nicht abstreiten, so brauche ich nicht bei jedem Rezept ein Gewürz neu beschreiben.
Dabei bin ich auf 2 Sachen gestoßen, die zusätzlich noch ausführlicher erklärt werden sollten, einmal die richtige Zubereitung von Reis und das Rösten von Sesam. Keine Rezepte, aber wichtig genug, um als eigenständige Posts das Licht der Welt zu erblicken. Hier zunächst die
4 Schritte zum ideal gerösteten Sesam
1. Dafür nehme ich 1-2 Tassen Sesam als Portion, kurz waschen, auf einem Haarsieb (falls nicht vorhanden ein Tuch zur Hilfe nehmen) gut abtropfen lassen.
2. Den nassen Sesam in einem Topf auf mittlerer Hitze unter ständigem Rühren mit einem breiten Spatel ohne Fett langsam rösten. Erst verdunstet das Wasser und es entsteht Dampf, aber dann erhitzen sich die Körner langsam und es fängt an zu knistern und zu knacken. Ständig weiter rühren nicht vergessen!! Nach einigen Minuten riecht es schon langsam nussig und aromatisch, die vormals hellen und platten Körner sind nun golden und bauchig, und es raucht sehr dezent. Ab diesem Zeitpunkt ist Multitasking angesagt!
3. Während man mit der einen Hand wie eine Maschine gleichmäßig weiterrührt, probiert man mit der anderen immer wieder und zerreibt dabei einige Sesamkörner zwischen Daumen und Zeigefinger. Erst wenn sich die Körner gut zerreiben lassen und die Finger dabei trocken bleiben, haben sie die richtige Röststufe und damit das volle Aroma erreicht.
4. Nun sofort in eine vorher bereitgestellte Schale (mise en place) umschütten und abkühlen lassen. Es geht hier um Sekunden! Falls ihr erst jetzt eine Schüssel suchen oder umständlich aus dem hintersten Regal herausholen müsstet, wäre es der Tod für die Sesamkörner. Noch schlimmer wäre es für sie im noch heißen Topf zu verweilen. Die ideale Röststufe liegt leider haarscharf neben der ranzigen. Sobald der Zenit erreicht ist fällt die Qualität rasant ab. Erkennen könnt ihr es an übermäßiger Rauchentwicklung, d.h. Fett tritt bereits aus den Körnern aus und verbrennt. Die Körner sind ölig, einige bereits geplatzt. Diese Körner würden nur wenige Tage gut schmecken, danach schnell unangenehm ranzig.
Verpasst ihr den idealen Zeitpunkt dagegen nicht, kann der so geröstete Sesam fast einige Monate gut überstehen. Trocken, luftdicht und dunkel lagern.
… Fortsetzung folgt: 5 Schritte zum idealen Reis
Danke, super erklaert!
Ich roeste immer meinen Sesam selbst, denn ich kann hier kein Tahin fertig kaufen. Allerdings, glaube ich, hab‘ ich bisher zu frueh aufgehoert. Diese Methode werde ich gleich mal probieren.
Willkommen, Dorrie! Selbst und frisch geröstet schmeckt wirklich besser, nicht?
Dankeschoen! :)
Ja, der Geschmack ist um ein Vielfaches intensiver.
Ich liebe Dein Blog – aber wen wundert’s! Uebrigens habe ich gerade Gochujang in Bangkok gefunden und werde nun oefters mal Deine tollen Rezepte nachkochen.
Bin gespannt und hoffe, dass es Dir schmecken wird! :-)
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Das werde ich mal versuchen
… eine Frage noch – nachdem ich schwarzes Sesameis herstellen möchte, muss ich schwarzen Sesamöl verwenden und wollte fragen, ob das Vorgehen genauso ist ? Vielen lieben Dank
Schon mal
Anne
Ja, für schwarzen Sesam gehst du genauso vor, Anne.
Btw, schwarzes Sesameis mache ich immer mit schwarzer (Sesam)Paste. Hier mein Rezept, vllt. hilft’s:
https://missboulette.wordpress.com/2012/07/19/eine-schwarze-spur/
Einfach zur fertigen Eisgrundmasse (deiner Wahl) etwas von dieser Sesampaste hinzufügen. Ich gebe zusätzlich noch ein wenig geschlagene Sahne dazu, kalt stellen, in die Eismaschine – ein Traum!
Super, vielen Dank für diese geniale Anleitung. Macht es bei der Vorgehensweise eigtl. einen Unterschied ob der Sesam geschält oder ungeschält ist?
Merci vorab.
Andy, ich verwende nur ungeschälten Sesam, den bekommst Du fast überall in Bio-Qualität.